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Welche Auswirkungen hat das Ende von SAP IdM auf eine unternehmensweite IAM-Strategie?

Die digitale Identitäts- und Zugriffsverwaltung ist für Unternehmen essenziell, um Benutzerzugriffsrechte effizient zu verwalten und Sicherheitsrisiken zu minimieren. Viele SAP-Kunden setzen dabei auf SAP Identity Management (IdM) – doch diese Lösung wird spätestens ab 2030 nicht mehr unterstützt. In diesem Artikel erklären wir, welche Herausforderungen das End-of-Life von SAP IdM mit sich bringt und warum ein frühzeitiger Wechsel zu einer neuen IAM-Lösung entscheidend ist.

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Hintergrund: Warum SAP IdM eingestellt wird

Die Abkündigung von SAP Identity Management (IdM) ist kein isolierter Schritt, sondern Teil der umfassenden Cloud-Transformation von SAP. Im Zentrum dieser strategischen Neuausrichtung steht SAP S/4HANA, das zunehmend auf die SAP Public Cloud als Zielarchitektur ausgerichtet wird.

SAP verfolgt das Ziel, On-Premise-Lösungen schrittweise abzulösen und durch cloud-fähige Services zu ersetzen, die besser skalieren, einfacher zu warten sind und sich nahtlos in moderne Plattformstrategien integrieren lassen. Infolgedessen wird SAP IdM eingestellt.

Laptop mit SAP Cloud

Was bedeutet das End-of-Life von SAP IdM für Unternehmen?

Am 31. Dezember 2027 endet der Support für SAP IdM. Kunden haben zwar die Möglichkeit, eine Extended Maintenance bis 2030 in Anspruch zu nehmen, doch dieser verlängerte Wartungsservice ist mit zusätzlichen Kosten verbunden und stellt eher eine Übergangslösung als eine langfristige Strategie dar. Für Unternehmen, die SAP IdM im Einsatz haben, bedeutet dies: Jetzt handeln, um rechtzeitig auf eine moderne, zukunftssichere IAM-Lösung umzusteigen.

Mit dem Ende des offiziellen Supports für SAP IdM stehen Unternehmen vor mehreren Herausforderungen:

  1. Sicherheitsrisiken und Compliance-Probleme 

  2. Kosten für Extended Maintenance 

  3. Fehlende Weiterentwicklung und Innovation 

1. Sicherheitsrisiken und Compliance-Probleme 

Nach dem 31. Dezember 2027 gibt es keine regulären Sicherheitsupdates mehr für SAP IdM. Das bedeutet:

  • Sicherheitslücken bleiben unbehoben und können von Angreifern ausgenutzt werden.

  • Unternehmen, die auf SAP IdM angewiesen sind, setzen sich potenziellen Datenschutz- und Compliance-Risiken aus.

  • Bestehende Zertifizierungen wie ISO-27001 oder die DSGVO-Konformität können gefährdet sein.

2. Hohe Kosten für Extended Maintenance

Die kostenpflichtige Extended Maintenance bis 2030 mag kurzfristig als Notlösung attraktiv erscheinen. Doch es handelt sich um eine einmalige Verlängerung, ohne dass neue Features oder Weiterentwicklungen erfolgen. Die Kosten für den verlängerten Support sind hoch und rechtfertigen sich nicht langfristig. SAP selbst setzt verstärkt auf Cloud-basierte Lösungen, weshalb eine Migration auf ein zukunftssicheres IAM-System unvermeidlich ist.

3. Fehlende Weiterentwicklung und Innovationen

Mit dem Wartungsende von SAP IdM geht auch das Ende jeglicher Weiterentwicklung einher. Das bedeutet:

  • steigende Verwaltungskosten und eine wachsende Systemkomplexität, da Anpassungen und Workarounds für ein veraltetes System notwendig werden

  • erschwerte Integration neuer Anwendungen und Cloud-Dienste, was die digitale Transformation behindert

Warum jetzt der richtige Zeitpunkt für den Wechsel ist

Unternehmen, die weiterhin auf SAP IdM setzen, riskieren erhöhte Sicherheitslücken, steigende Betriebskosten und sinkende Effizienz. Ein verzögerter Wechsel kann zu unerwarteten Herausforderungen führen.

Dennoch neigen viele Unternehmen dazu, ein IT-System bis zum „letzten Moment“ zu nutzen. In diesem Fall wäre das jedoch nicht ratsam. Eine reibungslose Migration erfordert ausreichend Zeit, Ressourcen und eine klare Strategie. Unternehmen sollten daher frühzeitig mit der Planung beginnen.

Die folgenden Gründe zeigen, warum ein frühzeitiger Wechsel entscheidend ist.

Vermeidung von Zeitdruck und Ressourcenengpässen 

Der Wechsel von SAP IdM zu einer neuen IAM-Lösung ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Planung und eine gründliche Analyse der bestehenden Systemlandschaft erfordert. Unternehmen müssen ihre aktuelle SAP IdM-Umgebung und spezifische Anforderungen genau prüfen, um eine reibungslose Migration zu gewährleisten. 

Zudem müssen sich IT-Teams frühzeitig mit neuen Prozessen, Integrationen und Schnittstellen vertraut machen, um den Übergang effizient zu gestalten. Wer frühzeitig handelt, profitiert von größerer Flexibilität bei der Auswahl der optimalen Lösung und vermeidet zeitkritische Engpässe, die bei einer überhasteten Umstellung entstehen können. Ein geplanter, strukturierter Migrationsprozess reduziert Risiken und stellt sicher, dass der Wechsel ohne Betriebsunterbrechungen gelingt. 

Reduzierung von Sicherheits- und Compliance-Risiken

Eine frühzeitige Migration auf eine moderne IAM-Lösung hilft Unternehmen, Sicherheits- und Compliance-Risiken proaktiv zu minimieren. Nach dem Support-Ende von SAP IdM bleiben ungepatchte Sicherheitslücken bestehen, die potenzielle Angriffsflächen für Cyberkriminelle darstellen. 

Durch den rechtzeitigen Wechsel können sich Unternehmen gezielt auf moderne IAM-Standards und regulatorische Anforderungen vorbereiten, anstatt später unter Zeitdruck handeln zu müssen. Zudem erleichtert eine zukunftssichere Lösung die Umsetzung von Zero Trust- und Identity Governance-Prinzipien, wodurch Identitäts- und Zugriffsrechte noch präziser gesteuert und überwacht werden können. 

Innovationen und effizientere IAM-Prozesse

Während SAP IdM keine Weiterentwicklung mehr erfährt, setzen neue Lösungen auf Automatisierung, Cloud-Flexibilität und optimierte Nutzerfreundlichkeit. Zukünftige Innovationen werden die Lücke zwischen SAP IdM und modernen IAM-Lösungen zudem weiter vergrößern. Wer jetzt umsteigt, sichert sich nicht nur aktuelle, sondern auch zukünftige Vorteile.

Was kommt nach SAP Identity Management?  

Mit dem bevorstehenden Ende von SAP Identity Management stehen viele Unternehmen vor einer wichtigen Frage: Wie sieht die künftige IAM-Landschaft aus – insbesondere im Kontext der SAP Public Cloud?

Der technologische Wandel rund um SAP S/4HANA und die Verlagerung in die Cloud macht deutlich: Es geht nicht nur um den Ersatz eines abgekündigten Produkts, sondern um die strategische Neuausrichtung der gesamten IAM-Architektur. Statt bestehende Strukturen 1:1 zu ersetzen, bietet sich jetzt die Chance, eine zukunftssichere, Cloud-fähige IAM-Architektur zu gestalten.

Bei der Auswahl einer geeigneten Alternativlösung sollten Unternehmen eine Reihe weiterer Faktoren berücksichtigen, zum Beispiel:

  • Art der Bereitstellung
    Unternehmen müssen entscheiden, ob sie eine On-Premise-, Cloud- oder hybride IAM-Lösung benötigen. On-Premise-Lösungen bieten maximale Kontrolle und sind oft für streng regulierte Branchen erforderlich. Cloud-basierte IAM-Systeme ermöglichen Skalierbarkeit, reduzierte Betriebskosten und eine einfachere Wartung. Hybride Lösungen verbinden das Beste aus beiden Welten und erleichtern die schrittweise Cloud-Transformation.

  • Funktionsumfang und Sicherheitsstandards 
    Die gewählte IAM-Lösung sollte nicht nur die bisherigen Funktionen von SAP IdM ersetzen, sondern erweiterte Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen bieten. Welche spezifischen Funktionen und Sicherheitsstandards erforderlich sind, hängt von den individuellen Anforderungen des Unternehmens ab. Eine gründliche Analyse der Compliance-Vorgaben, IT-Strategie und bestehenden Systemlandschaft hilft dabei, die passende Lösung zu identifizieren. 

  • Integrationsfähigkeit und Customizing
    Wie gut lässt sich die Lösung in bestehende IT-Systeme integrieren? Können spezifische Workflows und Berechtigungsmodelle individuell konfiguriert werden? Gibt es offene Schnittstellen (APIs) für eine nahtlose Anbindung an Drittsysteme?

  • Update- und Wartungsprozesse
    Automatisierte Updates, klar definierte Release-Zyklen und verlässliche Support-Modelle sind entscheidend für einen stabilen Betrieb.

  • Usability und Benutzerakzeptanz
    Ein modernes IAM-System sollte nicht nur leistungsfähig, sondern auch einfach zu bedienen sein – für IT-Administratoren und Endnutzer gleichermaßen. Wichtig sind unter anderem intuitive Benutzeroberflächen und Self-Service-Funktionen zur Entlastung von IT-Teams. 

Fazit: IAM-Architektur neu denken

Die Nachfolgelösung für SAP IdM sollte nicht nur den bisherigen Funktionsumfang abdecken, sondern auch zukunftssichere Technologien und moderne Sicherheitsstandards bieten. Unternehmen, die frühzeitig eine passende IAM-Strategie definieren, profitieren von höherer Sicherheit, besserer Effizienz und reduzierten Kosten.

Tipp: In unserem On-Demand-Webinar „SAP IdM End-of-Life: Strategien für zukunftssicheres Identity Access Management“ zeigen wir Ihnen, wie Unternehmen den Umstieg strategisch angehen.

Eine individuelle Beratung kann helfen, die optimale Lösung zu identifizieren. Welche IAM-Strategie passt zu Ihrem Unternehmen? Lassen Sie sich von unseren Experten beraten!

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Autor

Beta Systems Mitarbeiterin Marika Tauche
Marika Tauche
Content Marketing Managerin

Tags

IT SecurityIdentity ManagementIAM

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